Die Seele der MEBAK – Gemeinschaft und Zusammenhalt

Das Jahr 2023 markiert das beeindruckende Jubiläum der 100. Sitzung der MEBAK, einer Organisation, die seit ihrer Gründung im April 1971 eine bedeutende Rolle in der Brau- und Getränkebranche spielt. Ein Jungmitglied hat die Gelegenheit genutzt, um mit einem der Ehrenmitglieder, Dr. Gerd Bender, der seit 1991 in der MEBAK aktiv ist, zu sprechen. Hier ist ein Überblick über die bewegte Geschichte der MEBAK im Rahmen eines persönlichen Rückblicks.

Dr. Gerd Bender berichtet von seinem Eintrittsjahr im März 1991, als die MEBAK in Wien tagte. Die persönliche Entscheidung wurde durch eine freigewordene Position des Deutschen Brauer-Bund (DBB), der damals mit zwei Mitgliedern in der MEBAK vertreten war, und das Bestreben, aktiv in Gremien zu agieren, beeinflusst. Die Initiative zur Mitgliedschaft kam vom DBB, und die Bereitschaft, sich persönlich einzubringen, führte zu einer direkten Zusage ohne formelle Aufnahmeprozesse. Ohne die in jeder Hinsicht großzügige Unterstützung der Karlsberg Brauerei GmbH, Homburg, wäre es nicht möglich gewesen, berichtet Dr. Bender. Und auch in der heutigen Zeit sollte nicht vergessen werden, dass die Mitglieder der MEBAK aus freiwilligem Engagement in den Gremien der MEBAK tätig sind. Die Mitarbeit wäre ohne die entgegenkommende Unterstützung der Firmen und Institute jedoch nicht möglich.

Seit den Anfangstagen hat sich die MEBAK stetig weiterentwickelt. Die zweijährlich stattfindenden Sitzungen waren und sind immer noch stark von persönlichem Austausch und familiärer Atmosphäre geprägt. Die MEBAK entwickelte sich zu einer Gemeinschaft, in der das "Du" schnell Einzug hielt und ein offenes, aufgeschlossenes Bild gepflegt wurde. Die Gründungsphase und die Zeit danach liefen nicht ohne Humor und unerwartete Ereignisse ab. Diskussionen über Reinheitsgebote, moderne und traditionelle Brauverfahren bis hin zu Benennungen von Kisten, Kästen und Harasse unterstreichen die Vielfalt der Themen, mit denen sich die MEBAK im Laufe der Jahre neben den mannigfaltigen analytischen und brautechnischen Fragestellungen auseinandersetzte. Konsumentinnen und Konsumenten sollten am Schluss immer im Vordergrund stehen, findet auch Dr. Gerd Bender – ganz im Sinn der MEBAK, die ihre Rolle schon immer im Dienst der Brau- und Getränkeindustrie gesehen hat.

Diese einzigartige Mischung aus beruflichem Austausch und persönlicher Verbundenheit bildet sicherlich auch heute ein Herzstück der MEBAK und macht sie mit aus. Die familiäre Atmosphäre innerhalb des Vereins hat sich über die Jahre hinweg bewahrt. Die Gründungsmitglieder und nachfolgenden Generationen haben gemeinsam an Projekten gearbeitet, Herausforderungen gemeistert und Erfolge gefeiert. Mit der Einführung von MEBAK-Online wurde der Wandel von Büchern zu digitalen Ressourcen eingeleitet. Die Finanzierung und Umsetzung von Online-Plattformen waren Herausforderungen, die durch das Engagement von Mitgliedern wie Dr. Gerd Bender und Dipl.-Ing. Matthias Hansen bewältigt wurden. Der Zusammenhalt geht über die rein fachlichen Aspekte hinaus und spiegelt sich in persönlichen Beziehungen wider.

Allerdings lässt sich nicht übersehen, dass sich die Rahmenbedingungen im Laufe der Zeit verändert haben. Der steigende Druck in den privaten und beruflichen Bereichen stellt für viele Mitglieder eine zunehmende Herausforderung dar. Die Verpflichtungen im Job und die wachsenden Anforderungen im privaten Umfeld lassen weniger Raum für freiwillige Engagements. Dieser Trend spiegelt die allgemeine Entwicklung in der Arbeitswelt wider, in der Zeitknappheit und hohe Anforderungen an der Tagesordnung sind. Trotz dieser Herausforderungen bleibt die MEBAK eine Institution, an der die Mitglieder die Bedeutung von Netzwerken und Zusammenarbeit schätzen. Die freiwillige Arbeit wird nach wie vor als Möglichkeit wahrgenommen, nicht nur Wissen zu teilen, sondern auch die Zukunft der Brauwissenschaft aktiv mitzugestalten. Die Wertschätzung für die persönlichen Geschichten, die während der Sitzungen geteilt werden, sowie die kontinuierliche Pflege der Gemeinschaft sind grundlegende Elemente, die auch in Zukunft Bestand haben werden.

Das Engagement der Gründungsmitglieder hat die MEBAK zu dem gemacht, was sie heute ist. Der Verein hat sich über die Jahre zu einer Gemeinschaft entwickelt, die nicht nur fachlichen Austausch fördert, sondern auch persönliche Beziehungen stärkt. Die Visionen der Gründungsmitglieder für die MEBAK, wie die Erweiterung in internationale Gefilde, wurden teilweise umgesetzt, während die MEBAK sich weiterhin für moderne, praxisrelevante, brautechnische Analysenmethoden einsetzt.

In den letzten 100 Sitzungen – 101 Sitzungen sind es zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Texts – hat die MEBAK eine beeindruckende Reise durch die Welt der Wissenschaft und Analytik unternommen. Der generationsübergreifende Austausch, das Wissen der „Älteren“ und der neue Wind der „Jüngeren“ machen die MEBAK aus. Durch die konstante Anpassung an technologische Fortschritte, die Förderung von Gemeinschaft und den fachlichen Austausch hat die MEBAK einen bedeutenden Beitrag zur Brau- und Getränkeindustrie geleistet. Die größte Herausforderung liegt heute darin, den stetigen Wandel der Branche zu bewältigen und die MEBAK als Drehscheibe für Innovationen und Netzwerke zu positionieren. Im Rückblick auf die 100. Sitzung bleibt die Gemeinschaft bereit, sich den kommenden Herausforderungen zu stellen.

Mit diesem persönlichen Rückblick möchte sich die MEBAK bei allen Freunden und Unterstützern bedanken, ohne deren Zutun und großartige Unterstützung die MEBAK nicht möglich wäre. In diesem Sinn wünscht die MEBAK allen besinnliche Feiertage und einen guten Start in das Jahr 2024!

Die abendliche Nachbesprechung im Hause von Dr. Fritz Schur, Brauerei Feldschlösschen AG, Rheinfelden/Schweiz, nach der 42. MEBAK-Sitzung am 18./19. November 1993 unter Vorsitz von Dr. H. Pfenninger (v.l.): Dr. K. Lempart, Stuttgarter Hofbräu AG, Stuttgart; Dipl.-Ing. M. Natter, Österreichische Brau-AG, Linz/Österreich; Dr. G. Bender, Karlsberg Brauerei KG, Homburg/Saar; Dr. L. Neumann, VLB Berlin e.V., Berlin; Dr. H. Pfenninger, Versuchsstation Schweizerischer Brauereien, Zürich/Schweiz.
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