S-590.59.700 [2013-02] Verkostungsschema für Weizenbiere nach HERRMANN und SACHER

Aufgabenstellung/Zweck

Zusätzlich zum DLG-Prüfschema für Bier wird für Weizenbiere ein spezifisches Verkostungsschema nach Herrmann und Sacher verwendet.

Anwendungsbereich

Weizenbier

Prinzip

Neben einer Bewertung der Kriterien Geschmack, Vollmundigkeit, Rezenz und Bittere, basierend auf der DLG-Verkostung (siehe Methode S.590.53.700 Einzelprobenprüfung zur Qualitätskontrolle von Bier - DLG-Prüfschema für Bier), werden zusätzlich die Ausprägungen der vier vorkommenden Weißbiertypen betrachtet. So werden die Biere hinsichtlich ihrer sensorischen Intensität und Qualität der estrigen, phenolischen, hefigen und malzigen Noten bewertet. Estrige Biere weisen fruchtige Aromen auf, wobei das Bananenaroma des Isoamylacetat am prägnantesten erscheint. Biere des phenolischen Typs vermitteln, hauptsächlich bedingt durch das 4-Vinylguajakol, einen Eindruck von Gewürznelke, der bei hohen Konzentrationen auch als medizinisch empfunden wird. Hefige Biere können ein breites Spektrum an geschmacksaktiven Gärungsnebenprodukten aufweisen, vor allem sind aber Althefe- und Schwefelnoten dominierend. Der malzige oder auch neutrale Weißbiertyp zeigt außer malzigen Noten keine prägnante Aromaausprägung. Die Bewertung erfolgt bei allen Kriterien von 1 bis 5, wobei 5 als „rein“ und 1 als „mit starken Fehlern behaftet“ gilt. Die Abstufungen sind in Halbnotenschritten möglich.

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