B-590.85.112 [2020-10] Ascorbinsäure (Ascorbat) – enzymatisch

Zahlreiche Getränke, wie z. B. Multivitaminsäfte und Sportlergetränke, werden mit Vitaminen angereichert. Der Zusatz von Vitaminen und deren Auslobung ist nur ab einer sogenannten „signifikanten Menge“ möglich, die in Anhang XIII der LebensmittelinformationsVO 1169/2011 definiert ist. Sie beträgt bei Getränken min. 7,5 %/100 ml bzw. bei Einzelportionspackungen min. 15 %/Portion der Nährwertbezugswerte (NRV=Nutrition refernce values).

Referenzmengen für die tägliche Zufuhr von Vitaminen:

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Aufgabenstellung/Zweck

Bestimmung von Ascorbinsäure mittels Enzymatik

Anwendungsbereich

Geeignet für Würze, Biere, Biermischgetränke und AFG

Prinzip

L‑Ascorbinsäure (L‑Ascorbat) sowie weitere reduzierende Substanzen (X‑H2) reduzieren das Tetrazoliumsalz MTT [3-(4,5-Dimethylthiazolyl-2)-2,5- Diphenyltetrazoliumbromid] in Gegenwart des Elektronenüberträgers PMS (5-Methylphenaziniummethosulfat) bei pH = 3,5 zu einem Formazan:

In einem Probenleerwert-Ansatz wird von allen reduzierenden Substanzen nur der L‑Ascorbatanteil in der Probe durch Ascorbatoxidase (AAO) in Gegenwart von Sauerstoff oxidativ entfernt. Dabei entsteht Dehydroascorbat, das mit MTT/PMS nicht reagiert:

Die Extinktionsdifferenz der Probe abzüglich der Extinktionsdifferenz des Probenleerwertes ist der L‑Ascorbatmenge in der Probe äquivalent. Das MTT-Formazan ist Messgröße und wird aufgrund seiner Absorption im sichtbaren Bereich bei 578 nm photometrisch bestimmt.

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